Kurze Geschichte vom entfesselten Binder

Kurze Geschichte vom entfesselten Binder

In Untersiebenbrunn, dem selbsternannten „Herzen des Marchfeldes“, war am ersten April diesen Jahres nicht der Startschuss zur Spargelsaison das Highlight, sondern der Auftakt zur viertägigen Schach-Staatsmeisterschaft der unter Sechzehn bzw. unter Achtzehnjährigen.  In ersterer Kategorie rang Moriz Binder, als einziger Repräsentant Tirols um Punkte. Es handelt sich bei diesem jungen Mann nicht nur um eines der größten Talente des Tiroler Jugendschachs, sondern auch um den stärksten Spieler der Tiroler Schachschule. Moriz darf sich seit Beginn dieses Jahres, durch das Erreichen der 2000-Elo-Marke sogar zur absoluten Elite der Tiroler Schachszene zählen, ein „Zweitausender“ (Oft werden unter Schachspielern die lästigen Namen ausgespart und die Rating-Zahl zur Identifikation der jeweiligen Person zu Rate gezogen) wird selbst von den arrogantesten Zockern ernst genommen.

Nach seinem Auftaktsieg gegen Maximilian Ofner (den 1836er ;-)) konnte Moriz seine Serie durch einen Weiß-Sieg gegen Hannes Windhager prolongieren. In einem zwanzig Spieler starken Teilnehmerfeld bekommt man es in einem siebenrundigen Turnier nach Schweizer System nach zwei vollen Punkten in der Regel mit einem richtigen „Kaliber“ zu tun, so auch in diesem Fall. In der dritten Runde wartete nämlich der erstgesetzte Christoph Menezes, ein Riesentalent, dem sich bereits Großmeister beugen mussten. Kurzer Exkurs: Beim Aschach-Open vor drei Jahren verbeugte sich (!) GM Horvath nach seinem Verlust vor dem damals Elfjährigen à. Dieses Schicksal blieb dem nicht minder talentierten Moriz erspart. Sein imposantes Schwarz-Remis offenbarte seine Titelambitionen. Auch in der vierten Runde gelang ihm mit der Punkteteilung gegen den favorisierten Gsi, Luca Kessler, eine Überraschung und zugleich die Eroberung der Tabellenspitze, welche er auch nach seinem Remis gegen den jungen Burgenländer, Florian Mesaros, verteidigen konnte. In der vorletzten Runde bezwang der Tiroler Emmanuel Frank (hoffe schwer, dass Emmanuel der Vorname ist), der Rahmen für ein spannendes Finale war damit gegeben. Im Showdown musste sich Moriz leider dem elostärkeren Steirer, Martin Christian Huber, geschlagen geben.

Eine sensationelle Leistung vom bundesligaerfahrenen, nunmehr für Schwaz spielenden Youngstar!



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